Die Performance „no title“ ist entstanden 2016 für den Skulpturen Park Graz im Rahmen einer Residenz mit Studierenden der Textuellen Bildhauerei, der Klasse von Heimo Zobernig an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Student*innen wurden eingeladen ihre praktischen Arbeiten, resultierend aus Überlegungen zum zeitgenössischen Skulpturenbegriff, in Relation zu der Arbeit “ohne Titel (Projektraum/Plattform)” von Eric Kläring und Heimo Zobernig zu setzen, die als Schenkung der Künstler in die Sammlung des Österreichischen Skulpturenparks aufgenommen wurde. Enstanden ist dabei eine Super Struktur, auf der die einzelnen Arbeiten in großer Dichte in Beziehung zueinander treten und trotzdem in ihrer Individualität zur Geltung kommen.
„No Title“ bezieht sich auf den Namen der Plattform selber und das Privileg vieler männlicher Künstler die eigenen Arbeiten nicht zu betiteln.
Bei der Vernissage saß Mr. Y lasziv und gelangweilt auf einem Betonsessel; einem Kunstwerk einer anderen Künstlerin und vereinnahmte es für sich. Für die Dauer von einer Stunde würde Mr. Y jedes mal wenn eine Person und somit für ihn potentzielles Publikum vorbeiging diese ansprechen mit Sätzen wie: “Do we know each other”, “Do I know you?!”, “I’m carrying no title, is it funny to you?”, “I need a drink”. Nur um dann wieder in seine gelangweilte leicht laszive Pose zurück zu sinken, bereit, falls wieder Publikum vorbeigehen würde.
The performance “No title” took place 2016 and 2017 at the Austrian Sculpture Park in Graz as part of a residency by the class of Heimo Zobernig. In spring 2016 Heimo Zobernig was invited to reproduce a public work in collaboration with Eric Kläring. The result was a concrete platform “ohne Titel (Projektraum/Plattform)”, one-foot-high, on top of which a ‘super structure’ has been imposed that connects and links the eclectic range of works contributed by his students.
„No Title“ refers to the structure itself and the privilege a lot of male artist have by giving their art pieces the name untitled.
At the opening Mr. Y. was lascivious sitting on a chair another artist had build. For an hour, every time a person would pass the sculpture he would address the then audience with sentences like: “Do we know each other”, “Do I know you?!” “I’m carrying no title, is it funny to you?”, “I need a drink”. Only to go back into his initial pose. During the closing event he would sit in the chair again, covered in pine-needles, but this time pretending to sleep for an hour.
Für die Finissage, mehr als ein halbes Jahr später, saß Mr. Y wieder auf dem Betonsessel. Sein Gewand und seine Haare waren mit Tannennadeln und Staub bedeckt, als ob er sich nie vom Fleck bewegt hätte. Anstatt das Publikum anzusprechen, stellte er sich für eine Stunde lang schlafend und das Publikum fing an mit ihm zu reden.
For the Finissage, half a year later, Mr. Y was sitting on top of the concrete chair again. His clothes and hair was covered in pine tree needles and dust as if had been sitting there since the opening. Instead of talking to the audience, he pretends to be sleeping and the audience suddenly started talking to him instead.